
Die Zündkerze - eines der elementarsten Bauteile bei einem Motorrad. Sie erzeugt den Zündfunken, bringt somit das zündfähige Gemisch im Brennraum zum explodieren und treibt dadurch den Kolben an. Ohne Kerze geht also nichts, daher muss eine einwandfreie Funktionsweise möglichst immer gewährleistet sein.
Nun gibt es verschiedene Zündkerzen von verschiedenen Herstellern; von Iridium-, Platin- oder Nickelelektrode; verschiedene Wärmewerte; entstört oder unentstört; Einzel- oder Mehrfachelektrode; von NGK über Denso und Champion bis hin zu Bosch.
Wo es viel Auswahl gibt, kann auch große Verwirrung entstehen. Bedienungsanleitungen, Handbücher, Sekundärliteratur oder Erfahrungen Anderer können Aufschluss geben und ggf. Tricks und Kniffe verraten. Zudem tragen Fahrstil und Nutzungsbedingungen zur richtigen Wahl der Kerze bei.
Durch langes Ausprobieren unter verschiedensten Bedingungen, kristallisierten sich zwei Zündkerzen, welche für einen "Allround-Betrieb" sehr gut geeignet sind, heraus.
Die einmal , vom Hersteller vorgeschlagene, NGK B8ES. Diese jedoch nur in Verbindung mit einem entstörten Zündkerzenstecker. Sie zeigt gute Starteigenschaften, auch nach langer Standzeit und ein ausgewogenes Zündverhalten sowohl im Hochdrehzahl-Bereich, als auch im Schiebebetrieb.
Ein Elektrodenabstand von 0,75 mm hat sich bei dieser Kerze im Einsatz in der KH 125 A am Besten bewährt.
Die Alternative hierzu, die Denso W24ES-U, ist vorallem für etwas wärmere Temperaturen geeignet. Sie zeigte ähnlich gute Leistungen wie die NGK. Das Startverhalten ist jedoch entschieden schlechter, auch bei kälteren Temperaturen kam mir das Zündverhalten etwas ruppiger vor. Hier hat sich ein Elektrodenabstand von ca. 0,8 mm bestens bewährt, auch hier ist der Einsatz eines entstörten Kerzen-Steckers empfehlenswert.
Beide Kerzen haben eine Nickelelektrode und sind beide unentstört. Dadurch sind sie als Alltagskerzen für die Kawasaki KH 125 A in einem Mischbetrieb aus Stadt, Überland, Kurz- sowie Langstrecke absolut empfehlenswert. Auch preislich sind beide Kerzen mit 3-4 € sehr attraktiv.
Für eine sehr sportliche, überwiegend im Lastbetrieb sich bewegende, Fahrweise und keinen alltäglichen Einsatz ist die Denso IW24, eine Iridium-Kerze, zu empfehlen. Sie zündet bei hohen Drehzahlen präziser und lässt dadurch etwas mehr Bissigkeit und ein paar Hundert Umdrehungen mehr zu. Der große Nachteil ist hierbei der Schiebebetrieb und Drehzahlen unter 3500 U/min. Das Zündverhalten ist hier sehr unwillig und auch das Schieberuckeln des Zweitakt-Motors verstärkt sich deutlich. Hier ist ein Elektrodenabstand von ca. 0,7 mm ratsam.
Preislich ordnet sich die Denso IW24 deutlich über den Nickel-Zündkerzen, bei ca 12-15 €, ein.
Trotzalledem für sportliche, flotte Landstraßenpartien hat sich diese Kerze hervorragend qualifiziert.
Alle Zündkerzen wurden mit Super 98 (Super Plus) und vollsynthetischem Zweitaktöl, bei identischem Motor-Setup getestet.